Gott in der Stadt

Perspektiven evangelischer Kirche in der Stadt, EKD-Texte 93, 2007

Ausblick: Gott in der Stadt

Wie die Zukunft der Stadt konkret aussieht und welche Rolle die evangelische Kirche in ihr spielen wird, ist trotz aller empirischen Untersuchungen ungewiss. Aber auch wenn manche der aktuellen Tendenzen in der Stadt wenig von einer humanen Stadtentwicklung erzählen, ist eine missionarische Kirche frei von Resignation. Wo von Gott berufene Menschen aufhören, vor Gott zu fliehen und sie der Stadt Bestes suchen, wie es in der Novelle des Jonabuches erzählt wird, werden sie die überraschende Gegenwart Gottes in dieser Welt erleben.

Die christliche Hoffnung für die Städte reicht weiter als ein Denken und Planen, das nur auf eigene strategische Ziele setzt und die Zukunft möglichst wissenschaftlich abgesichert prognostiziert. Nicht den Stadtskeptikern und Unheilspropheten ist es aufgetragen, die Zukunft der Stadt vorherzusagen. Denn, das lehrt die Jona-Erzählung: Es gibt auch die Gottesüberraschung. Das ist die große barmherzige Geste Gottes, die auf die Wirklichkeit antwortet, sei sie auch noch so bedrohlich, sündhaft oder aussichtslos. Und sie antwortet nicht mit Zerstörung und Vernichtung, sondern heilend.

Aus dieser Geste speist sich die Hoffnung für eine Zukunft unserer Städte.

Diese Hoffnung hilft, der städtischen Wirklichkeit standzuhalten und ermöglicht eine gelassene und überzeugende Gestaltungs- und Verantwortungsbereitschaft für Stadt und Kirche.

Das Ziel dieser Studie wäre erreicht, wenn die Aufmerksamkeit für wichtige Zukunftsfragen der Stadt offen bliebe für die Überraschungen Gottes und seine Treue zur Stadt.

 

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