Verbindlich leben

Kommunitäten und geistliche Gemeinschaften in der Evangelischen Kirche in Deutschland. Ein Votum des Rates der EKD zur Stärkung evangelischer Spiritualität, EKD-Texte 88, 2007

Anhänge

1. Selbstverständnis der Konferenz evangelischer Kommunitäten (KevK) und des Treffens geistlicher Gemeinschaften (TGG)

  1. Selbstverständnis - Konferenz evangelischer Kommunitäten
    (am 28. April 2004 von der Konferenz in Gnadenthal angenommen)
    1. Ziele und Zusammensetzung
      1. Die K ev. K gibt den evangelischen Kommunitäten im deutschsprachigen Raum die Möglichkeit zu Kontakten und zur Reflexion über den gemeinsamen kommunitären Weg.
      2. Der K ev. K gehören evangelische Kommunitäten im deutschsprachigen Raum an, die seit mindestens drei Jahren und aus mindestens drei Brüdern bzw. Schwestern bestehen, die nach den drei evangelischen Räten und einer kommunitären Ordnung leben.
    2. Aufgaben
      1. Die K ev. K hat die Aufgabe, den Kommunitäten im deutschsprachigen Raum die Möglichkeit zu gegenseitiger Information, Austausch und Stärkung zu geben.
      2. Die K ev. K ermutigt zu Kontakten mit den Kirchenleitungen und nimmt ihrer seits zur Klärung anstehender Fragen Kontakt zu den Kirchenleitungen auf. Darin wird sie von dem Bischof unterstützt, der von der EKD zur Begleitung der Kommunitäten beauftragt ist.
      3. Nach Bedarf setzt die K ev. K einzelne Arbeitsgruppen ein, z.B. den Theologischen Arbeitskreis und Noviziatstreffen.
    3. Strukturen
      1. Die K ev. K ermöglicht alle zwei Jahre ein Treffen der Kommunitäten.
      2. Zur Koordination werden fünf Kommunitäten gewählt, für drei Konferenzperioden, also sechs Jahre. Dem Koordinationsteam gehören die Leiter dieser Kommunitäten an. Die Leitung der Kommunitäten-Treffen wechselt in diesem Kreis nach Absprache und Möglichkeiten.
  2. Im Jahr 2000 wurden von der damaligen Konferenz für drei Perioden (bis einschl. Konferenz 2006) folgende Kommunitäten zur Koordination gewählt:

    • Communität Casteller Ring Schwanberg
    • Christusträger Bruderschaft Triefenstein
    • Diakonissenhaus Riehen bei Basel
    • Gethsemane-Kloster Riechenber

    Auf der Konferenz Mai 2006 auf dem Schwanberg wurden neu gewählt (bis einschl. Konferenz 2012):

    • Communität Casteller Ring
    • Christusträger Bruderschaft Triefenstein
    • Communität Christusbruderschaft Selbitz
    • Kommunität Adelshofen
    • Kommunität Imshausen

    Bevor die Wahl durchgeführt wurde, gab es einen Gedankenaustausch zu den vergangenen drei Treffen und dem, was sich mittlerweile entwickelt hat: Als Konsens wurde festgestellt: Normalerweise entscheidet die Konferenz, „zwischendurch“ spricht sich das Koordinationsteam ab und vertritt die Interessen der Kommunitäten. Das Team trifft sich in der Regel einmal im Jahr, bereitet die KevK vor (sucht Referenten oder gibt Thema an Theologischen Arbeitskreis), nimmt Kontakt auf zum Team ,Treffen Geistlicher Gemeinschaften' und zur ,Deutschen Ordensobernkonferenz', führt die Adressenliste, berät über Zugehörigkeit.

    Der Konferenz angegliedert ist der „Theologische Arbeitskreis der evangelischen Kommunitäten“ dort können alle theologisch Interessierte der Kommunitäten teilnehmen. Die Inhalte werden von den Teilnehmern bestimmt und/ oder das Koordinationsteam kann Themenbearbeitung anfragen.

    Stand: Mai 2006


    2. Selbstverständnis - Treffen Geistlicher Gemeinschaften (TGG) (Familienkommunitäten, Lebensgemeinschaften, Bruderschaften und Schwesternschaften)

    Redaktioneller Hinweis: Seit Erscheinen des EKD-Textes ist das „Selbstverständnis“ überarbeitet worden. Sie finden die aktuelle Version als PDF-Datei . Die in EKD-Text 88 veröffentlichte Fassung finden Sie weiterhin auch unter: www.ekd.de/download/ekd_texte_88_kpl_10_2010.pdf

    1. Zusammensetzung
      1. Zum TGG werden evangelische Familienkommunitäten, Lebensgemeinschaften sowie Bruder- und Schwesternschaften eingeladen, die sich auf bestimmte geistliche Verbindlichkeiten gründen. Diese entsenden verantwortliche Glieder zum TGG.
      2. Es handelt sich dabei sowohl um Gemeinschaften, deren Glieder verstreut wohnen, als auch um solche, deren Glieder in örtlicher Nähe miteinander leben.
      3. Die Gemeinschaften verstehen sich in ihrer Unterschiedlichkeit als einander ergänzende Glieder am Leib Christi.
      4. Zum TGG zugehörige Gemeinschaften bestehen seit mindestens 5 Jahren und haben mindestens 7 Mitglieder. Andere können als Gäste eingeladen werden.

      5. Die Mehrzahl der Mitglieder in unseren evangelischen Gemeinschaften gehört in der Regel einer evangelischen Landeskirche an.
    2. Aufgaben und Ziele
      1. Das TGG gibt den evangelischen Gemeinschaften im Bereich der EKD die Möglichkeit zu Kontakten, zum Austausch, zur Reflexion und zur Stärkung auf ihrem Weg.
      2. Das TGG sieht sich als Ergänzung zur „Konferenz Evangelischer Kommunitäten“ (KevK). Ähnlich wie diese versuchen wir, verbindliches geistliches Leben (z.B. evangelische Räte) in unserem besonderen Lebenskontext zu verwirklichen.
      3. Das TGG möchte die Gemeinschaften ermutigen, Kontakte zu den örtlichen Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und den Landeskirchenleitungen aufzunehmen und nimmt seinerseits zur Klärung anstehender Fragen Kontakt zu den Kirchenleitungen (Landeskirchen und EKD) auf. Darin wird es vom zuständigen Beauftragten des Rates der EKD unterstützt.
    3. 3. Strukturen
      1. Bis auf Weiteres findet das TGG jährlich statt.
      2. Das TGG wählt sich einen Vorbereitungskreis von 4 bis 8 Vertretern, der das Treffen für jeweils drei Konferenzen vorbereitet und koordiniert. 2005 wurden gewählt:
        • Ev. Michaelsbruderschaft, Marburg (Pfr. Dr. Frank Lilie)
        • Familiengemeinschaft der Jesus-Bruderschaft, Camberg (Pfr. Johannes-Martin Werle)
        • Familienkommunität Siloah, Neufrankenroda (Pfr. Christian Schaube)
        • Jesus-Gemeinschaft (Christus-Treff), Marburg (Dr. Roland Werner)
        • Oblatinnen der Communität Casteller Ring, Schwanberg (Pfr. Annegret Lingenberg)
        • Offensive Junger Christen, Reichelsheim (Dr. Dominik Klenk)
        • Communität und Geschwisterschaft Koinonia (Ulrike Doormann)
      3. Die Leitung der Treffen der TGG wechselt nach Absprache.
      4. Die Treffen finden nach Möglichkeit in Häusern von teilnehmenden Gemeinschaften statt.
    4. Formuliert und angenommen auf dem Treffen Geistlicher Gemeinschaften in Craheim am 18. November 2004.


    3. Anhang: Listen

    Die angehängten Listen sind das Ergebnis einer 2005 vom Kirchenamt der EKD veranstalteten Umfrage bei den Kommunitäten und geistlichen Gemeinschaften.

    Die hier dokumentierten Kommunitäten und geistlichen Gemeinschaften haben sich mit der Veröffentlichung ihrer Angaben einverstanden erklärt.

    Die Gemeinschaften werden, um die Liste überschaubar zu halten, in fünf Gruppen eingeteilt:

    1. Ordensähnliche Kommunitäten mit dauerhaftem gemeinsamen Leben.
    2. Schwesternschaften, Bruderschaften, Gemeinschaften von Frauen und Männern, auch einigen Kommunitäten zugeordnete Tertiärgemeinschaften ohne dauerhaftes gemeinsames Leben.
    3. Familiengemeinschaften
    4. Diakonische Gemeinschaften, also Diakonissen- Mutterhäuser, Diakonische Schwestern- und Brüdergemeinschaften
    5. Weitere Gemeinschaften ökumenischer Art, katholische Gemeinschaften mit evangelischen Mitgliedern, offene Vereinigungen mit Elementen gemeinschaftlichen Lebens.

    Die Kommunitäten und geistlichen Gemeinschaften werden nur mit ihrer Anschrift (einschließlich Email) bekannt gegeben; eine mit weiteren Informationen angefüllte Liste steht im Internet unter www.ekd.de/kloster.