Wie halten es die Evangelischen mit der Kirche?

Berlin (epd). Bereits zum fünften Mal hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Donnerstag eine Untersuchung zu den Einstellungen evangelischer Kirchenmitglieder vorgelegt. Die aktuelle Mitgliederstudie trägt den Titel "Engagement und Indifferenz. Kirchenmitgliedschaft als soziale Praxis". Den Anstoß für die repräsentativen Erhebungen im Abstand von rund zehn Jahren gab die erste Kirchenaustrittswelle in der Bundesrepublik. Der dramatische Anstieg der Austrittszahlen Ende der 60er Jahre bewog die Kirchenleitungen dazu, die Mitglieder nach Austrittsgründen und -neigung zu befragen.

Weitere Leitfragen waren von Beginn an: Wie bestimmen die Mitglieder selbst ihr Verhältnis zu Religion und Kirche? Welche Aspekte sind für sie wichtig? Welche Erfahrungen haben die Mitglieder mit Kirche gemacht, und wie schätzen sie ihre Beteiligung am kirchlichen Leben persönlich ein? In der dritten Erhebung wurden die standardisierten Fragen um themenorientierte Erzählinterviews ergänzt. Seit der Wiedervereinigung wurden auch Konfessionslose befragt.

Die erste Repräsentativbefragung stand unter dem Titel "Wie stabil ist Kirche?" (1972/74). Es folgten "Was wird aus der Kirche?" (1982/1984), "Fremde Heimat Kirche" (1993) und "Kirche - Horizont und Lebensrahmen" (2003). Für die aktuelle Studie wurden 3.027 Menschen ab 14 Jahren in Deutschland befragt. Davon gehörten 2.016 einer evangelischen Landeskirche an. 565 Befragte waren konfessionslos, gehörten aber früher einer evangelischen Landeskirche an, weitere 446 Konfessionslose haben nie einer Religionsgemeinschaft angehört. Befragt wurden 1.685 Frauen und 1.342 Männer. Von den Befragten wohnten 2.154 in Westdeutschland, 873 kamen aus den neuen Ländern.

06. März 2014