Evangelisches Missionswerk kritisiert China-Berichterstattung

Hamburg (epd). Das Evangelische Missionswerk in Deutschland hat eine verengte Sichtweise der westlichen Medien auf China kritisiert. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass China nicht berechtigt sei, die Olympischen Spiele auszutragen, erklärte die Vorsitzende des Missionswerks, Bischöfin Maria Jepsen, am Montag in Hamburg.

Obwohl die chinesische Regierung eine unabhängige Berichterstattung über Tibet nicht zulasse, dürfe die Tibetfrage nicht für eine generelle China-Feindlichkeit instrumentalisiert werden, warnte die Bischöfin. Sie sagte: "Viele Menschen in China nehmen die Berichte in unseren Medien als Wiederbelebung einer traditionellen anti-chinesischen Stimmung im westlichen Ausland war."

Jepsen zeigte sich besorgt, dass in China als Reaktion auf die Berichterstattung nationalistische Strömungen erstarken könnten. "Das würde unsere ökumenischen Kooperationen und Projekte sowie den laufenden Dialog in Menschenrechtsfragen gefährden", sagte die Hamburger Bischöfin. Das Evangelische Missionswerk und seine Mitgliedskirchen seien seit vielen Jahren mit Kirchen und kirchennahen Nichtregierungsorganisationen in China verbunden.


22. Juli 2008