Kirchen protestieren gegen Entlassungen bei Siemens

Erlangen (epd). Die Kirchen in Erlangen haben gegen die angekündigten Entlassungen bei Siemens protestiert. Angesichts gefüllter Auftragsbücher und voll ausgelasteter Betriebe sei es "vollkommen ungerechtfertigt und paradox", Menschen zu entlassen und soziale Demontage zu betreiben, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung der Pfarrer der Stadt gegenüber der Geschäftsführung des Unternehmens.

Die Pfarrer erinnern das Unternehmen an seine soziale Verantwortung: "Es geht um Menschen, es geht um Existenzen." Nach christlicher Soziallehre habe die Arbeit Vorrang vor dem Kapital. Im Kampf um die Arbeitsplätze stünden die Kirchen an der Seite der Betroffenen und der Arbeitnehmerorganisationen.

Unterzeichnet ist die Erklärung vom lutherischen Dekan Peter Huschke, seinem katholischen Amtskollegen Josef Dobeneck und dem evangelisch-reformierten Pfarrer Johannes Mann. Siemens will weltweit fast 17.000 Arbeitsplätze abbauen, darunter mehr als 5.000 in Deutschland. Erlangen ist Traditionsstandort des Unternehmens.


22. Juli 2008