Diakonie Katastrophenhilfe bekommt weniger Spenden

Stuttgart (epd). Die Diakonie Katastrophenhilfe hat im Jahr 2007 acht Millionen Euro Spenden eingenommen. Im Jahr zuvor seien es 9,5 Millionen Euro gewesen, teilte die Organisation am Dienstag in Stuttgart mit. Die Projektausgaben sanken von mehr als 37 auf knapp 31 Millionen Euro.

Direktorin Cornelia Füllkrug-Weitzel wertete die Bilanz als Erfolg. 2007 habe es weltweit weniger Katastrophen und weniger Opfer als im Jahr zuvor gegeben.

Nachhaltige Hilfe zahle sich aus, sagte die Direktorin und nannte Bangladesch als Beispiel. Dort seien bei Überschwemmungen in den 90er Jahren Zehntausende Menschen ums Leben gekommen. Danach gebaute Flutwarnsysteme und Flutbunker sowie der Aufbau von Selbsthilfestrukturen haben sich laut Füllkrug-Weitzel bewährt: Als bei der jüngsten Flut etwa 10.000 Opfer zu erwarten gewesen wären, gab es laut Diakonie Katastrophenhilfe nur etwa 5.000.

Die Theologin warnte davor, humanitäre Hilfe als "Teil der psychologischen Kriegsführung" zu instrumentalisieren. Diese Tendenz habe mit dem Irak-Krieg begonnen. Sie untergrabe jedoch Ansehen und Autorität der Hilfsorganisationen. Füllkrug-Weitzel forderte die westlichen Nationen auf, beim Einhalten des humanitären Völkerrechts Vorbild zu sein.

29.07.2008