Anti-Aids-Bündnis: Männer im Kampf gegen Aids einbeziehen

Mexiko-Stadt (epd). Männer müssen nach Ansicht des Aktionsbündnisses gegen Aids verstärkt im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit einbezogen werden. Männer müssten ihr Sexualverhalten ändern, sagte die Sprecherin des Bündnisses, Astrid Berner-Rodoreda, in einem telefonischen epd-Gespräch in Mexiko-Stadt. Bei der 17. Internationalen Aids-Konferenz in Mexiko City vom 3. bis 8. August werde es um die besondere Bedeutung der Geschlechter bei HIV und Aids gehen.

Berner-Rodoreda sagte, dass von der Konferenz ein starkes Signal ausgesandt werden müsse, künftig das Thema Aids wieder mehr in den Fokus zu nehmen. Derzeit werde stattdessen häufig dafür plädiert, die Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern zu verbessern. "HIV hat aber immer noch einen eigenen Stellenwert, denn es ist tödlich und mit vielen Tabus wie Sexualität behaftet", sagte Berner-Rodoreda.

Auf der Aidskonferenz sollten alle Beteiligten das Ziel bekräftigen, bis zum Jahr 2010 allen Menschen HIV-Prävention und Aids-Kranken Behandlung und Pflege zu ermöglichen, betonte die HIV/Aids-Beraterin der Entwicklungsorganisation "Brot für die Welt". Derzeit erhielten nur etwa drei von zehn Millionen Aids-Kranken ausreichend Medikamente.

Auf der Aidskonferenz werden bis zu 25.000 Wissenschaftler, Politiker, Vertreter von Pharma-Unternehmen, Kirchen sowie Betroffenenorganisationen erwartet. Das Treffen findet zum ersten Mal in Lateinamerika satt. Berner-Rodoreda äußerte die Hoffnung, dass dadurch das Thema Aids/HIV in lateinamerikanischen Ländern an Bedeutung gewinne.

Das Aktionsbündnis gegen Aids ist ein Zusammenschluss von über 100 Organisationen der Gesundheitshilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Es besteht seit 2001 und setzt sich vor allem für HIV-Prävention und die Therapie und Pflege von Aids-Patienten ein.


01. August 2008