Kirchen wollen «Jahr der Bibel» für die Mission nutzen

Magdeburg (epd). Der Erfurter katholische Bischof Joachim Wanke hat dazu aufgerufen, die für 2003 geplante ökumenische Kampagne «Das Jahr der Bibel» für verstärkte missionarische Bemühungen zu nutzen. Besonders in Ostdeutschland komme es darauf an, die Kernbotschaft des christlichen Glaubens zu erschließen, sagte er bei der Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft am Dienstag in Magdeburg. Die Aktion «Das Jahr der Bibel» steht im Mittelpunkt des dreitägigen Kongresses. Menschen, die der Kirche fern stünden, seien nicht gleichgültig, sondern vielfach ratlos. Sie verschlössen sich zwar der Kirche, nicht aber dem Evangelium, so Wanke. Auch in einer Zeit weit verbreiteter «bürgerlicher Distanz» bestehe ein großer Bedarf an religiösen Gesprächen. Der Generalsekretär der in Stuttgart ansässigen Bibelgesellschaft, Jan-Adolf Bühner, forderte dazu auf, das «Jahr der Bibel» zu einer «Sache der Gemeinden» zu machen. Ziel müsse sein, die Bibel als allgemeingültiges Kulturgut stärker in die Öffentlichkeit zu tragen. Die 68 Teilnehmer der Vollversammlung, darunter Vertreter von 28 regionalen Bibelgesellschaften, Freikirchen und christlichen Werken, diskutieren insbesondere Strategien zum «Jahr der Bibel». Zu der Kampagne sind Großveranstaltungen, Ausstellungen und Bibelwochen geplant. Träger sind neben der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der katholischen Deutschen Bischofskonferenz unter anderen die Freikirchen. Die Deutsche Bibelgesellschaft ging 1981 aus dem Zusammenschluss des Evangelischen Bibelwerkes und der Deutschen Bibelstiftung hervor. Wichtigste Aufgabe ist die Übersetzung, Herstellung und Verbreitung der Bibel. Die Gesellschaft gibt unter anderem im Auftrag der EKD die Lutherbibel heraus. Zu den insgesamt 700 Titeln gehören den Angaben zufolge auch wissenschaftliche Beiträge, elektronische und fremdsprachige Ausgaben der «Heiligen Schrift» sowie Bibeln für Kinder.