Welternährungsgipfel beschließt «Allianz gegen Hunger»

Rom (epd). Der Welternährungsgipfel in Rom hat eine «Internationale Allianz gegen Hunger» beschlossen. In einer Erklärung verpflichteten sich die rund 180 Teilnehmerstaaten zu stärkeren Anstrengungen, um die Zahl der weltweit Hungernden bis zum Jahr 2015 zu halbieren. Die bisherigen Fortschritten genügten nicht, um dieses bereits beim vorangegangenen Gipfel 1996 gefasste Ziel zu erreichen. Die Zahl der Unterernährten nehme jährlich derzeit nur um acht Millionen ab, notwendig sei ein Rückgang um 22 Millionen pro Jahr. Als Durchbruch werten nichtstaatliche Entwicklungsorganisationen, dass laut der Erklärung eine «freiwillige Richtlinie» für das «Recht auf Nahrung» erarbeitet werden soll. «Nach der erschreckenden Bilanz der Hungerbekämpfung seit 1996 ist die Grundlage für eine neue Qualität der Debatte gelegt», sagte Michael Windfuhr von der Menschenrechtsorganisationen FIAN (Herne). Erstmals in den letzten Jahren habe sich die internationale Gemeinschaft «gegen die Blockade der US-Regierung in der Menschenrechtspolitik durchgesetzt».Die freiwillige Richtlinie solle die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) innerhalb von zwei Jahren vorlegen. Über diese Formulierung war erst am späten Sonntagabend eine Einigung mit den USA erzielt worden. Weiter heißt es in der Erklärung, Regierungen sollten ihre Ernährungspolitik überprüfen, Lücken füllen und falls notwendig neue Initiativen ergreifen. Die Staatengemeinschaft drückt weiter ihre Sorge über den Rückgang der Entwicklungshilfe für die Landwirtschaft aus. Gleichzeitig investierten die Staaten der Dritten Welt nicht genug in ländliche Entwicklung, obwohl rund 70 Prozent der Hungernden auf dem Land lebten.