Dresden gedenkt der Opfer der Flutkatastrophe

Ökumenischer Gottesdienst auf dem Schlossplatz

Dresden (epd). Knapp zwei Wochen nach Beginn der Flutkatastrophe in Sachsen ist am Sonntag auf dem Dresdner Schlossplatz mit einem ökumenischen Gottesdienst der Hochwasseropfer gedacht worden. In seiner Predigt vor der Kathedrale rief der evangelische Landesbischof Volker Kreß die Menschen zur Solidarität mit den Tausenden von Menschen auf, die in Folge der Flut ihre Wohnungen, Häuser oder ihre gesamte Existenz verloren haben. Zugleich erinnerte er an die Todesopfer und an jene, die mit den «traumatischen Folgen» des Hochwassers zu kämpfen haben.

Weiter forderte der Bischof eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Ursachen des Hochwassers. Die «unheimliche Zornesgebärde der Natur gegen den Menschen» löse viele Fragen etwa nach dem Lebensstil in der westlichen Welt aus, über die jetzt «hoffentlich ernst nachgedacht» werde.

Der Gottesdienst stand in Anspielung an die biblische Sintflut unter dem Leitwort »...und die Taube brachte einen Ölzweig - Einander aufrichten - miteinander aufbrechen». Daran beteiligt waren neben dem Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, Fluthelfer von Polizei, Bundeswehr, Diakonie und aus Krankenhäusern.

Die Flutkatastrophe in Sachsen begann in der Nacht vom 12. auf den 13. August. In Dresden erreichte sie mit dem Anstieg des Elbpegels auf 9,40 Meter am 17. August ihren Höhepunkt. Nach Angaben des Innenministeriums wurden im Freistaat in Folge des Hochwassers 19 Menschen getötet. Fünf Menschen werden noch vermisst. Der materielle Schaden in dem Bundesland wird auf etwa 15 Milliarden Euro beziffert. Dem Deutschen Roten Kreuz zufolge sind bundesweit rund vier Millionen Menschen von der Flutkatastrophe betroffen. (07649/25.8.02)