Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg eröffnet

Johannesburg (epd). Der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki hat am Montag in Johannesburg den Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung eröffnet. Die UN-Konferenz sei endlich in der «Wiege der  Menschheit», in Afrika, angekommen, sagte er. Dies unterstreiche die Verpflichtung aller Teilnehmer, zu aussagekräftigen Ergebnissen zu kommen. Zu der bisher größten Konferenz der Vereinten Nationen werden bis zu 60.000 Teilnehmer erwartet, darunter rund 100 Staats- und Regierungschefs.

Armut, Unterentwicklung und die sich verschärfende ökologische Krise seien die größten Probleme, an deren Beseitigung gearbeitet werden müsse, sagte Mbeki weiter. «Ich bin mir sicher, dass menschliche Solidarität und die aktuellen Erfahrungen erfordern, dass wir uns um gemeinsamen Wohlstand bemühen.» Eine menschliche Gesellschaft, die auf Armut für die Mehrheit und Reichtum für wenige basiere, sei nicht nachhaltig. Auf Grund des gegenwärtigen Wissens der Menschheit und der verfügbaren Ressourcen sei gemeinsamer Wohlstand möglich, fügte er hinzu.

Die Welt sei zu einem «globalen Dorf» geworden, in dem gemeinsames Handeln überlebenswichtig sei, erklärte Mbeki. Leider seien seit dem Erdgipfel von Rio de Janeiro vor zehn Jahren aber nicht viele Fortschritte bei der Realisierung großer Visionen gemacht worden. Die Kluft zwischen Nord und Süd sei gewachsen, Armut und Umweltverschmutzung schlimmer geworden. Gerade deshalb brauche man jetzt eindeutige und praktikable Maßstäbe, um sich den Herausforderungen zu stellen. Diese müsse der Gipfel liefern, sagte er.

Am Sonntagabend hatte Johannesburg mit einer spektakulären Eröffnungsfeier die Delegierten des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung willkommen geheißen. Auf einer Bühne in Form des afrikanischen Kontinents wurde in einer 90-minütigen Show mit Tänzern, Sängern und Trommlern die Geburt des Planeten dargestellt. (07658/26.8.02)