Kirchen: Europäische Einigung ist mehr als EU-Erweiterung

Brüssel (epd). Die europäische Einigung darf sich nach Ansicht von Kirchenrepräsentanten nicht auf die EU-Erweiterung beschränken. Neben besseren wirtschaftlichen Bedingungen in den Beitrittsländern gehe es auch um Werte und die ethische Dimension Europas, erklärten Noel Treanor von der Kommission der katholischen Bischofskonferenzen (Comece) und Peter Pavlovic von der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) am Donnerstag in Brüssel anlässlich des EU-Gipfels. Die Leiterin der Brüsseler Büros der Evangelischen Kirche in Deutschland, Sabine von Zanthier, erklärte, die europäische Integration sei nicht nur eine Frage wirtschaftlichen Wohlstandes. Die Erweiterung sei auch eine Antwort auf den Wunsch nach Frieden und Versöhnung in Europa. Zu den Beratungen im EU-Konvent über eine europäische Verfassung bekräftigten die Kirchenvertreter die Forderung nach Aufnahme eines Gottesbezuges in die Präambel. Zudem sprachen sie sich für die Anerkennung des Selbstbestimmungsrechtes von Kirchen in einem europäischen Verfassungsvertrag aus. Die in den EU-Staaten unterschiedlichen Traditionen und rechtlichen Regelungen zum Status von Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften sollten respektiert werden.