Kock sieht den Islam in Europa vor Bewährungsprobe

Hildesheim (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, sieht den Islam in Europa vor einer Bewährungsprobe. Es müsse sich zeigen, «ob er in der Lage ist, sich auf die Bedeutung einer freiheitlichen Demokratie und einer pluralen Werteordnung einzulassen», sagte er am Dienstagabend in Hildesheim.

«Zum ersten Mal in der Geschichte leben wir mit einer großen Minderheit einer anderen Religion zusammen», sagte Kock mit Blick auf die rund drei Millionen Muslime in Deutschland. Zum Dialog mit ihnen gebe es keine Alternative, auch wenn die Grenze der Dialogfähigkeit oft schnell erreicht sei. Das Zusammenleben werde auch von der Friedensfähigkeit der Religionsgemeinschaften abhängen.

Im Dialog der Religionen müsse auch der Umgang der islamischen Staaten mit religiösen Minderheiten zur Sprache kommen, forderte der EKD-Ratsvorsitzende. «Nur wenn dies offen gelegt wird, besteht eine Chance, dass diese Staaten zu einer Rechtsordnung kommen, die mehr ist als das bloße Dulden von Minderheiten.» Das Gespräch mit dem Islam verlange von den Christen auch, die eigene Religion besser kennen zu lernen sagte Kock.