EKD: «Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein»

Tutzing (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat einen Angriff auf den Irak aus ethischen und völkerrechtlichen Gründen abgelehnt. Den Vereinten Nationen müsse die Möglichkeit gelassen werden, «das Ziel der Entwaffnung des Irak zu verwirklichen», erklärte der Rat der EKD am Freitag im bayerischen Tutzing. Ein Angriff würde «alle anderen Möglichkeiten zerschlagen, die Befolgung ihrer Resolutionen zum Irak durchzusetzen», sagte der EKD-Ratsvorsitzende Manfred Kock vor Journalisten.

Mit dieser Position befinde sich die EKD «in großer Übereinstimmung mit den anderen christlichen Kirchen in Deutschland und in der Welt», heißt es in der EKD-Stellungnahme. Selbst nach den Regeln des Völkerrechts sei ein Krieg «derzeit nicht zu rechtfertigen». Die UN-Charta verpflichte die Mitgliedstaaten dazu, ihre Konflikte friedlich beizulegen. Die zwei in der Charta definierten Ausnahmen, nämlich das Selbstverteidigungsrecht von Staaten oder ein offizieller UN-Beschluss, lägen nicht vor.

«Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein», sei der Grundsatz evangelischer Friedensethik, so die EKD. Jeder Einsatz militärischer Gewalt dürfe «nur im äußersten Notfall erwogen werden», hebt das Leitungsgremium der EKD hervor. Jeder Krieg bringe Elend über viele Unschuldige mit sich und erreiche oft nicht einmal die Ziele, um deretwillen er geführt werde.