Ratsvorsitzender Kock: EKD will Kontakte zu US-Kirchen vertiefen

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will die Kontakte zu ihren Schwesterkirchen in den USA vertiefen und mit ihnen ein «ökumenisches Signal» für eine friedliche Lösung der Irak-Krise setzen. Diesem Zweck diene die knapp zweiwöchige USA-Reise, zu der eine Delegation des Rates der EKD an diesem Dienstag aufbricht, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Manfred Kock in Hannover in einem epd-Gespräch. Die seit langem geplante Reise sei keine «politische Mission in Sachen Irak-Krieg», betonte Kock.

Auch die Partnerkirchen in den USA setzten alles daran, «um den Krieg noch zu vermeiden», fügte er hinzu. Die EKD-Delegation wird am Mittwoch in Washington an einem Treffen von Kirchenvertretern aus den USA und Mitgliedsstaaten des UN-Sicherheitsrates teilnehmen. Dabei ist geplant, «nationale und internationale kirchliche Stimmen für den Frieden zu erheben».

Die EKD-Delegation wolle bei ihrem Besuch in den USA herausfinden, ob der Eindruck stimme, dass ein Großteil der Bevölkerung hinter der Irak-Politik von Präsident George W. Bush stehe. «Wir wollen auch zum Ausdruck bringen, dass wir nicht gegen Amerika oder die Menschen in den Vereinigten Staaten sind, wenn wir die Pläne des US-Präsidenten ablehnen», unterstrich Kock.

Mit der Reise wolle die EKD die Verbundenheit mit den Menschen in den USA dokumentieren. Es seien mehrere Gemeindebesuche geplant. «Wir wollen die Menschen in den Gemeinden bestärken. Sie sollen ihre Gebete verstärken und zum Ausdruck bringen, dass sie den Weg des Friedens wollen», so Kock.

Die EKD-Delegation, der unter anderen die Landesbischöfe Axel Noack (Magdeburg) und Johannes Friedrich (München) und der Bundestagsabgeordnete Hermann Gröhe (CDU) angehören, wird außer Washington noch Chicago, Cleveland und New York besuchen. Neben Besuchen bei Partnerkirchen und Gemeinden stehen Gespräche mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF), der Weltbank und dem American Jewish Committee auf dem Programm. Mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche Amerikas will die EKD einen Vertrag über den Austausch von Pfarrern schließen.