Bischof Noack würdigt Geschlossenheit der Kirchen gegen Irak-Krieg

Magdeburg (epd). Der Magdeburger evangelische Bischof Axel Noack hat die große Geschlossenheit der Kirchen in der Ablehnung eines Irak-Krieges gewürdigt. Nach dem «schmerzhaften Prozess», den die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in den vergangenen 20 Jahren durchlaufen habe, sei es nun gelungen, «eine größere Basis für ein friedensethisches Nachdenken» zu gewinnen, sagte der Bischof am Dienstag in einem epd-Gespräch.

Hierzu hätten auch die ostdeutschen Kirchen zu DDR-Zeiten einen wichtigen Beitrag geleistet. Zugleich seien die politischen Herausforderungen etwa durch neue Positionen der NATO eindeutiger geworden. «Insofern kann man auch eindeutiger antworten», fügte Noack hinzu.

Die große Einigkeit komme allerdings auch daher, dass selbst die Anhänger einer Lehre vom gerechten Krieg gerade in der katholischen Kirche nicht den Eindruck hätten, als ob im Fall des Irak die Kriterien hierfür erfüllt wären, sagte Noack. Sowohl die Verhältnismäßigkeit der Mittel wie auch die Kriegsziele blieben in diesem Konflikt diffus.

Wie viele andere in der evangelischen Kirche sei auch er der Meinung, dass die Lehre von einem gerechten Krieg nicht mehr zeitgemäß sei, «auch wenn die grundlegenden Kriterien hierfür in der Diskussion weiter verwendet werden», sagte der Bischof, der auch dem Rat der EKD angehört. Noack gehört zu einer EKD-Delegation, die am Dienstagabend in die USA reisen wollte, um dort mit hochrangigen Vertretern von Kirchen und Verbänden zusammenzutreffen.