Knuth: LWB muss engere Gemeinschaft werden

Winnipeg (epd). Der Schleswiger Bischof Hans Christian Knuth hat dafür plädiert, den Lutherischen Weltbund (LWB) zu einer engeren Gemeinschaft zu entwickeln. «Dies bedeutet, dass die Partnerkirchen in Entwicklungsländern mitentscheiden könnten, welche Projekte in welcher Höhe von den Kirchen der Industrieländer gefördert werden», sagte der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) im kanadischen Winnipeg dem epd.

«Dann könnte es nicht mehr darum gehen, wer das Geld besitzt, sondern darum, wer es am dingendsten braucht», so der Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des LWB. Die Entscheidungsprozesse mit vielen Partnern könnten allerdings wesentlich komplizierter werden.

Der Lutherische Weltbund sei bereits seit langer Zeit auf dem Weg, sich von einem losen Kirchenbund zu einer eigenständigen «Kirche» zu entwickeln. «Diese Entwicklung geht konsequent weiter, wenn auch oft nur um Millimeter», sagte Knuth.

Es werde aber sehr schwierig werden, die Vielzahl der wachsenden charismatischen Gemeinschaften und Gruppen in Entwicklungsländern in den Weltbund zu integrieren. Die Orientierung an der Bibel könne «nicht durch persönliche Inspiration und Offenbarung ersetzt werden», so Bischof Knuth.