EKD: Keine einseitige Parteinahme für Palästinenser

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat Vorwürfe zurückgewiesen, sie lasse sich im Nahost-Konflikt von palästinensischer Seite instrumentalisieren. Man sei jedoch weiter bemüht, beide Seiten zu politisch tragbaren Kompromissen zu bewegen, um der Eskalation der Gewalt Einhalt zu gebieten, erklärte EKD-Auslandsbischof Rolf Koppe am Donnerstag in Hannover. Israel habe sich in internationalen Verträgen zum Schutz von Zivilpersonen im Krieg verpflichtet. Der Staat sei daher bei der Auswahl der Mittel zur Bekämpfung des Terrorismus nicht völlig frei.

Der stellvertretende Botschafter Israels in Deutschland, Mordechay Lewy, hatte Ende September die evangelische Kirche davor gewarnt, sich für die Ziele der Palästinenser einspannen zu lassen. Bei der EKD sei eine «zunehmende Distanz gegenüber Israel zu spüren», sagte Lewy.

Koppe wies zugleich eine religiöse Legitimierung von Selbstmordattentaten durch islamische Autoritäten zurück. Die Attentate sowie auch die Gewalt von Seiten Israels ließen kaum noch Raum für politische Lösungen, so der Bischof. Die Attentate stellten ein großes Sicherheitsrisiko für Israel dar, dessen Regierung verpflichtet und berechtigt sei, seine Bürger vor dem Risiko zu schützen. Allerdings seien damit keine «präventiven Hinrichtungen» gerechtfertigt. Diese verstießen gegen die Rechtsstaatlichkeit.