Hilfskrankenhaus in Bam nimmt Betrieb auf

Hunderte Kinder suchen eine Woche nach dem Erdbeben immer noch nach ihren Eltern

Berlin/Köln (epd). Eine Woche nach dem schweren Erdbeben im Südosten Irans hat in der stark zerstörten Stadt Bam ein Hilfskrankenhaus des Roten Kreuzes seinen Betrieb aufgenommen. Damit sei die Gesundheitsversorgung für 240.000 Menschen in der Region gesichert, teilte das Deutsche Rote Kreuz in Berlin mit.

Das Hospital mit 250 Betten, drei Operationssälen und einer Entbindungsstation wird gemeinsam mit dem norwegischen und finnischen Roten Kreuz betrieben. Zwölf ausländische und zwölf iranische Ärzte sorgen für die medizinische Betreuung. Die Notklinik soll so lange arbeiten, bis ein neues Krankenhaus in Bam fertig gestellt ist.

Unterdessen suchten mehrere hundert Jungen und Mädchen immer noch nach ihren Eltern oder anderen Angehörigen, erklärte das UN-Kinderhilfswerk (UNICEF) in Köln. Die Zusammenführung der Kinder mit ihren Familien sei schwierig, weil 30.000 Menschen aus Bam geflohen seien. Andere Überlebende stünden unter Schock und seien in Notunterkünften inmitten der Trümmer nur schwer auffindbar.

Viele Kinder seien schwer traumatisiert, manche könnten nicht einmal ihren Namen sagen, so UNICEF. Ihre Betreuung müsse gesichert werden. Hilfreich sei auch ein improvisierter Schulunterricht. Zum Schutz gegen die Kälte verteilt UNICEF 10.000 Pakete mit warmer Kinderkleidung. Partnerorganisationen der Diakonie-Katastrophenhilfe stellen mobile Toiletten und Duschen für Obdachlose auf.

Nachdem eine Notversorgung der Überlebenden gesichert ist, wenden sich die Hilfswerke den ersten Vorbereitungen für den Wiederaufbau zu. Der Malteser Hilfsdienst will in den nächsten Tagen ein Experten-Team ins Katastrophengebiet schicken, um Pläne mit den iranischen Behörden zu erörtern.