Hessens Bischöfe warnen vor Straffreiheit bei aktiver Sterbehilfe

Kassel/Fulda (epd). Die Bischöfe der beiden großen Kirchen in Hessen haben vor Bestrebungen auf europäischer Ebene gewarnt, aktive Sterbehilfe künftig nicht mehr zu bestrafen. «Europa soll auch weiterhin dem Leben und nicht dem Tod dienen», sagte der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck Martin Hein, am Freitag in Kassel. Er reagierte damit auf einen Bericht des «Ausschusses für soziale Fragen, Gesundheit und Familien», über den in den kommenden Wochen in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates debattiert werden soll. In dem Bericht wird empfohlen, aktive Sterbehilfe künftig nicht mehr unter Strafe zu stellen.

«Die von Gott geschenkte unverfügbare Würde des Lebens gilt bis seinem Ende», betonte Hein. «Wer Sterbehilfe legalisieren will, bedroht damit unmittelbar die Menschenwürde.» Ähnlich hatte sich bereits der Fuldaer katholische Bischof Heinz-Josef Algermissen geäußert. Er warnte vor einem «Dammbruch mit fatalen Folgen». Die Menschenwürde sei dem Menschen vorgegeben, er könne nicht darüber entscheiden. Das Lebensrecht des Menschen müsse auch in den schwächsten Phasen seines Lebens verteidigt werden.

23. Januar 2004