Antisemitismus - Konferenz der EU am 19. Februar

Brüssel (epd). Die Antisemitismus-Konferenz, die kürzlich Gegenstand von Auseinandersetzungen zwischen der EU-Kommission und dem Jüdischen Weltkongress war, findet am 19. Februar in Brüssel statt. Dies teilte Kommissionssprecher Reijo Kemppinen am Freitag mit. Bundesaußenminister Joschka Fischer ist den Angaben zufolge einer der Redner bei der Veranstaltung. Fischer und der frühere israelische Parlamentspräsident Avraham Burg werden zum Thema Europa und Israel sprechen.

Eröffnet werde die Konferenz von Kommissionspräsident Romano Prodi, so Kemppinen. Als Themen, die in unterschiedlichen Sektionen behandelt werden, nannte er Geschichte, Kultur und Identität, religiöser Dialog sowie aktueller Antisemitismus. Zu den Teilnehmern gehörten neben anderen der britische Rabbiner Jonathan Sacks, ein Vertreter der katholischen Kirche sowie ein muslimischer Repräsentant.

Prodi hatte Anfang Januar die Vorbereitung der Antisemitismus-Konferenz, die auf seine Initiative zurückgeht, gestoppt. Er reagierte damit auf Anschuldigungen, die die Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses und des Europäischen Jüdischen Kongresses, Edgar Bronfman und Jacob Benatoff, erhoben hatten.

Mit Bezug auf zwei umstrittene Studien aus dem vergangenen Herbst warfen beide der Brüsseler Kommission vor, durch Handeln und Unterlassen Antisemitismus zu fördern. So habe die EU-Behörde eine Erhebung veröffentlicht, in der Israel von den Befragten als größte Gefahr für den Weltfrieden eingestuft wurde. Zugleich sei eine Studie, wonach für antisemitische Übergriffe in Europa in wachsendem Maße Muslime verantwortlich seien, nicht publik gemacht worden.

Nach einem heftigen Schlagabtausch kam es zu einem Treffen zwischen Prodi und dem Generalsekretär des Jüdischen Weltkongresses, Israel Singer, bei dem der Streit beigelegt wurde. Dabei kündigte Prodi an, dass die Vorbereitung der Antisemitismus-Konferenz wieder aufgenommen werde.