Tacheles: Rheinischer Präses fordert neue Verteilung von Arbeit

Hannover (epd). Der rheinische Präses Nikolaus Schneider fordert, die Erwerbsarbeit anders zu verteilen und zu bezahlen. Statt die Arbeitszeiten generell zu erhöhen, sollten sie in Form von Arbeitszeitkonten dem jeweiligen Bedarf angepasst werden, schreibt der leitende Theologe der zweitgrößten evangelischen Landeskirche in einer Internet-Kolumne zur TV-Talkshow «Tacheles» am 24. Februar in Hannover.

Dagegen ist der Vorstandsvorsitzende der Norddeutschen Affinerie AG, Werner Marnette, der Meinung, unrentable Arbeitsplätze seien nicht zu halten. Er plant, die Mitarbeiterzahl in seinem Unternehmen von 3.300 auf 3.000 zu senken. Im Gegensatz zu Marnette setzt Trigema-Chef Wolfgang Grupp allein auf Arbeitsplätze in Deutschland: «Wenn meine Mitarbeiter das Gefühl haben, dass sie heute gebraucht und morgen entlassen werden, werden sie die Leistung nicht mehr bringen.»

Die «Tacheles»-Debatte zum Thema «Visionen für den Arbeitsmarkt: Aus der Traum von Vollbeschäftigung?» wird am 24. Februar um 19 Uhr in der evangelischen Marktkirche in Hannover aufgezeichnet und am 26. und 28. Februar auf dem Dokumentations-Kanal Phoenix ausgestrahlt. Weitere Gäste sind der Theologe Friedrich Schorlemmer und der VW-Angestellte Frank Jeltsch.

17. Februar 2004