EKD ruft zum Frieden im Kosovo auf

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat angesichts der blutigen Unruhen im Kosovo ihre Solidarität mit dem serbischen Volk erklärt. Die verbliebene serbische Bevölkerung müsse vor einer endgültigen Vertreibung geschützt und die Überfälle müssten beendet werden, heißt es in einem am Freitag verbreiteten Brief des EKD-Ratsvorsitzenden Wolfgang Huber an das geistliche Oberhaupt der Serbischen Orthodoxen Kirche, Patriarch Pavle (Belgrad).

Huber äußerte sich zudem besorgt über die Situation der orthodoxen Kirche in der Region. So gut wie alle historischen Zeugnisse der Kirche und des serbischen Volkes in Pristina seien verbrannt. Huber: «Wir sind darüber traurig und möchten Ihnen unser Mitgefühl zum Ausdruck bringen.»

Zugleich beklagte der Rat der EKD, dass es in Serbien in Reaktion auf die Übergriffe in der südlichen Provinz Kososvo zu feindseligen Tönen gegen Muslime und sogar zur Zerstörung von Moscheen gekommen sei. Es sei die Aufgabe der Kirchen, Aufrufen zu Vergeltung und Gewalt entgegenzuwirken. Der Rat würdige daher die Mahnungen der serbisch-orthodoxen Kirche an die Bevölkerung, nicht Böses durch Böses zu vergelten.

26. März 2004