EKD zeichnet betriebliche Beschäftigungspolitik aus

Berlin (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat am Freitag in Berlin sechs Unternehmen für hervorragende Beschäftigungspolitik ausgezeichnet. Der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, sagte bei der Übergabe des Siegels «Arbeit plus», die EKD wolle Betriebe, die in besonderem Maße Arbeitsplätze schaffen und sichern, würdigen und öffentlich bekannt machen.

Die ersten in diesem Jahr ausgezeichneten Unternehmen sind die Betreibergesellschaft des Flughafens München (FMG), der Kasseler Finanzdienstleister Plansecur und der bayerische Etikettenhersteller Schreiner Group. Drei weitere Firmen waren zuvor bereits von Landeskirchen ausgezeichnet worden, darunter die Versicherung DEVK.

Betriebe, die sich um die Vergabe des Siegels bewerben, werden danach beurteilt, ob sie in ihrer Branche überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze schaffen und erhalten, die Aus- und Weiterbildung intensivieren, familienfreundliche Arbeitsbedingungen bieten und die Beschäftigung von Frauen fördern. Die Auszeichnung ist nicht dotiert und wird laufend auf regionaler Ebene und in größeren Abständen bundesweit vergeben.

Die FMG mit knapp 4.900 Mitarbeitern wurde wegen überdurchschnittlichen Engagements bei der Fort- und Weiterbildung ausgezeichnet, die Plansecur GmbH mit 106 Beschäftigten wegen ihrer Frauenförderung und einer hohen Zahl an Neueinstellungen. Die Schreiner Group aus Oberschleißheim entwickelt vorbildliche Modelle zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Das Kirchen-Siegel «Arbeit Plus» wird seit 1999 verliehen. Die EKD hat inzwischen bundesweit mehr als 30 Unternehmen ausgezeichnet. Der Jury gehören neben Huber unter anderen der Arbeitsmarktexperte der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Peter Clever, die saarländische Sozialministerin Regina Görner (CDU) und der IG-Chemie-Vorsitzende Hubertus Schmoldt an.

Der Geschäftsführer von «Arbeit Plus», Jens Kreuter, bezeichnete das Siegel als bewährte Initiative. Es mache nicht nur auf eine gute Mitarbeiterpolitik in einzelnen Betrieben aufmerksam, sondern habe auch die Beziehungen zwischen der EKD und der Wirtschaft verbessert. Die Kirche, die traditionell eher als gewerkschaftsnah gelte, zeige mit der Auszeichnung, dass sie gute Unternehmenspolitik unterstütze.

30. April 2004