Schmidt als erster Kirchenpräsident eingeführt

Leer (epd). Der erste Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche, Jann Schmidt, ist am Mittwoch in einem Gottesdienst in Leer in sein neues Amt eingeführt worden. In seiner Predigt rief der 55-Jährige dazu auf, für eine gerechte Gesellschaft einzutreten. Schmidt wurde für zwölf Jahre gewählt und ist Nachfolger von Landessuperintendent Walter Herrenbrück. Die reformierte Kirche hat 191.000 Mitglieder in 142 Gemeinden zwischen Ostfriesland und dem Allgäu.

Schmidt sagte, Gerechtigkeit sei nicht am Durchschnittseinkommen zu messen, sondern daran, wie es Arbeitslosen, allein Erziehenden und Wohnungslosen gehe. Gefragt seien Konzepte, die die Gemeinschaft in die Pflicht nähmen. Christen sollten aus ihrer Anonymität heraustreten und ihrem Leben wieder «Alltagskraft» geben. Im Rahmen der Verwaltungsreform war das Amt des Landessuperintendenten abgeschafft und durch das neue Amt des Kirchenpräsidenten ersetzt worden.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Berliner Bischof Wolfgang Huber, nannte Schmidt einen profilierten Vertreter der reformierten Kirche. Huber würdigte auch die Arbeit von Landessuperintendent Herrenbrück in der EKD. Sein Wirken für die Kirche sei wichtig gewesen.

Der gebürtige Ostfriese Jann Schmidt war von 1977 bis 1981 Gemeindepastor in Veenhusen, danach Schulpastor an den Leeraner Gymnasien und von 1984 bis 1990 Landesjugendpastor. Seitdem vertrat er seine Kirche als Pressesprecher in der Öffentlichkeit.

05. Mai 2004