Kirchen rücken Zuwanderung ins Zentrum der Ausländer-Woche

Frankfurt a.M. (epd). Unter dem Motto «Integrieren statt ignorieren» rufen die Kirchen zur diesjährigen «Woche der ausländischen Mitbürger» vom 26. September bis 2. Oktober auf. Die Themen Zuwanderung, Flüchtlingsschutz, illegale Einwanderung und Islam stünden im Mittelpunkt der bundesweiten Woche, teilte der ökumenische Vorbereitungsausschuss am Montag in Frankfurt am Main mit. Für den «Tag des Flüchtlings» am 1. Oktober wurde das Motto «Europa macht dicht» vorgeschlagen.

«Zuwanderer gehören zur Wirklichkeit unserer Gesellschaft. Wir können sie als unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht einfach ignorieren, übersehen, links liegen lassen», heißt es in einem Gemeinsamen Wort der Kirchen. Die Unterzeichner sind der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Karl Lehmann, und der griechisch-orthodoxe Metropolit Augoustinos.

«Noch immer ist das Ausländer- und Asylrecht weithin in erster Linie auf die Abwehr von Migranten eingestellt», heißt es weiter. Die Kirchen setzen sich besonders auch für illegal Eingewanderte ein. Kein Mensch dürfe der absoluten Rechtlosigkeit ausgeliefert werden. «Jedem, der Menschenantlitz trägt, soll ein Mindestmaß an rechtlicher Anerkennung zukommen», fordern die Bischöfe. Humanitäre Hilfe für Menschen ohne Papiere dürfe nicht mit Strafe bedroht werden.

08. Juni 2004