Käßmann: Ökumenische Bewegung muss für Frieden kämpfen

Rom (epd). Friedensbemühungen sollten nach Auffassung der hannoverschen Landesbischöfin Margot Käßmann im Zentrum des Dialogs zwischen den christlichen Kirchen stehen. «Die ökumenische Bewegung muss im Namen des Friedens für Menschenrechte kämpfen», sagte sie am Freitag in Rom. Christen verschiedener Konfessionen sollten sich gemeinsam für eine internationale Friedenstruppe unter Leitung der Vereinten Nationen einsetzen.

Dem internationalen Terrorismus sei nicht durch kriegerische Mittel beizukommen, sagte Käßmann bei einem internationalen Kongress über den von den Nationalsozialisten 1945 ermordeten evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer. Im Namen der Sicherheit würden Menschen getötet und gefoltert», so die Bischöfin im Bezug auf den Irak-Krieg. Die ökumenische Bewegung müsse daher nicht nur Muslime auffordern, sich von Terroristen zu distanzieren, die ihre Taten mit ihrem Glauben rechtfertigten. Christen müssten ebenso unterstreichen, dass es für Folter keine Rechtfertigung gebe.

Käßmann forderte die Kirchen zudem auf, gemeinsam kritisch zur Globalisierung Position zu beziehen. Diese dürfe nicht verurteilt werden, wenn sie zu mehr sozialer Gerechtigkeit und höherer Akzeptanz verschiedener Kulturen untereinander führe.

11. Juni 2004