Bischöfe: Viel Zustimmung für "Ökumene des Lebens"

Ulm (epd). Das Plädoyer von Kurienkardinal Walter Kasper für eine im Alltag gelebte Ökumene ist bei protestantischen Bischöfen auf viel Zustimmung gestoßen. Die «Ökumene des Lebens» sei ein Hoffnungszeichen, weil sie an die gemeinsamen Grundlagen des Glaubens erinnere, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), der methodistische Bischof Walter Klaiber, am Freitag auf dem Katholikentag in Ulm. Die Kirchen dürften sich nicht behindern lassen, den Menschen zu helfen.

Der Ökumene-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Bischof Johannes Friedrich, äußerte sich ebenfalls «hoffnungsvoll» für die Ökumene. «Wir dürfen uns nicht fixieren auf das, was nicht geht, sondern sollten das leben, was geht», sagte der bayerische Landesbischof auf einem Hauptpodium des Katholikentags. Für die Protestanten sei die Praxis des Gemeindelebens ohnehin wichtiger als Aussagen von Bischöfen.

Sein evangelischer Amtsbruder, Bischof Martin Hein (Kassel), sagte, wenn die Sorgen und Nöte der Menschen ernst genommen würden, treten konfessionelle Unterschiede in den Hintergrund. So sei die «Ökumene des Lebens» keine Verlegenheit, sondern ein Vorgeschmack des Himmels.

18. Juni 2004