Ratsvorsitzender Huber: Evangelische Publizistik Kernaufgabe der EKD

Frankfurt a.M. (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hält die evangelische Publizistik für eine Kernaufgabe der EKD. Mit der gewachsenen Bedeutung der Medien für die kirchliche Arbeit sei auch die Notwendigkeit gewachsen, die evangelische Publizistik Landeskirchen übergreifend zu organisieren, sagte der Berliner Bischof in Frankfurt.

Huber besuchte erstmals als Ratsvorsitzender das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik, wo ihm Geschäftsführer Jörg Bollmann und das Leitungsteam die Arbeitsbereiche des zentralen Medienhauses der EKD präsentierten. Dabei standen neben den Leistungen der Agentur i-public die medienpolitischen und medienethischen Aufgaben des Geschäftsbereichs Medien und Kultur sowie die journalistische Aus- und Fortbildung der Medienakademie im Mittelpunkt.

Bei einem Redaktionsgespräch in der Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd) hob Huber hervor, dass er von evangelischen Medien zugleich eine journalistisch unabhängige Arbeit und eine Grundloyalität zur Kirche erwarte. Stärker als noch vor zwei Jahrzehnten sei es nötig, in den evangelischen Medien Kirche und Glauben zum Thema zu machen. "Wo evangelisch drauf steht, muss auch evangelisch drin sein", sagte Huber.

Evangelische Medienunternehmen müssten angesichts der ungewissen Finanzentwicklung der Kirchen alles daran setzen, Finanzierungsquellen durch neue Märkte und innovative Produkte zu erschließen, fügte der Ratsvorsitzende hinzu. Dies stärke letztlich auch die Unabhängigkeit der evangelischen Medien gegenüber der Kirche.

In dem Gespräch mit der epd-Chefredaktion und den Ressortleitern erklärte Huber, die Arbeit des Evangelischen Pressedienstes sei für die Kirche unverzichtbar. Als besonders verdienstvoll bewertete er es, dass der epd kritisch mit seiner eigenen Geschichte umgehe. Vor zwei Jahren hatte die Agentur in eigener Sache berichtet, dass die These ihres Verbotes durch die Nazis nicht mehr haltbar war. In diesen Tagen erscheint ein Buch des früheren Chefredakteurs Hans Hafenbrack, der die Legendenbildung bei Recherchen zur epd-Geschichte aufgedeckt hatte.

02. Juli 2004