Kirchen in Nahost bitten um Solidarität mit Christen im Irak

Genf/Kuala Lumpur (epd). Vertreter von Kirchen im Nahen Osten haben haben nach den Anschlägen vom Sonntag zu besonderer Solidarität mit den Christen im Irak aufgerufen. Bischof Nareg Alezemian von der armenisch-apostolischen Kirche im Libanon sagte auf einer Ökumene-Konferenz in Kuala Lumpur (Malaysia), es sei das erste Mal, dass irakische Kirchen zur Zielscheibe wurden. «Wir verurteilen diese Anschläge und wir sind sehr besorgt», sagte er nach Angaben des Weltkirchenrats in Genf vom Montag.

Der syrisch-orthodoxe Metropolit von Antiochien, Mar Gregorios Yohanna Ibrahim (Syrien), rief Christen und Muslime eindringlich zum Dialog auf. Die Religionsgemeinschaften sollten sich nicht nur über theologische Angelegenheiten austauschen, sondern auch über Fragen Lebens- und Arbeitsfragen, sagte er.

Zugleich baten die beiden Geistlichen die Menschen und Regierungen im Nahen Osten und weltweit, für den Frieden zu arbeiten. «Ich appelliere an die arabische Welt, die einen Friedensplan unterstützen kann und das irakische Volk selbst», sagte Gregorios.

Nach Informationen des Weltkirchenrats wurden am Sonntag drei Kirchen und zwei Klöster verschiedener Konfessionen im Irak zum Ziel von Bombenanschlägen. Eine weitere Autobombe konnte entschärft werden. Den Angaben zufolge wurden durch die Explosionen in Bagdad auch die Büros des Mittelöstlichen Kirchenrats und der ökumenischen Hilfsaktion ACT beschädigt, mit denen die Diakonie-Katastrophenhilfe zusammenarbeitet.

02. August 2004