Kirchen begrüßen Ethikrat-Empfehlung zum Klonverbot

Berlin/Bonn/Hannover (epd). Die Kirchen haben die Empfehlung des Nationalen Ethikrats für ein Moratorium zum Forschungsklonen begrüßt. Es sei allerdings bedauerlich, dass die Kommission sich nicht auf eine einheitliche ablehnende Stellungnahme einigen konnte, teilten der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, am Montag in Bonn und Hannover mit.

Das Votum einiger Mitglieder des Ethikrats für eine begrenzte Zulassung des Forschungsklonens sei überraschend, so Huber und Lehmann. Weder aus rechtlichen noch aus wissenschaftlichen Gründen gebe es Erweiterungsbedarf für die bestehenden Regelungen.

Huber und Lehmann kritisierten außerdem, dass die Befürworter des Forschungsklonens von «menschlichen Blastozyten» statt von menschlichen Embryonen im Frühstadium sprächen. Einzelne Entwicklungsphasen des Embryos rechtfertigten jedoch keine Abstufung des Lebensschutzes und der Menschenwürde.

Angesichts der anstehenden Verhandlungen der Vereinten Nationen zu einem Klonverbot forderten Huber und Lehmann die Vertreter der Bundesregierung auf, sich nachdrücklich für ein umfassendes Verbot aller Formen des Klonens einzusetzen. Der Bundestag hatte 2003 mit großer Mehrheit für ein weltweites und umfassendes Klon-Verbot plädiert.

13. September 2004