EKD: Situation von Christen in der Türkei verbessern

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat sich besorgt über die Situation der christlichen Minderheit in der Türkei geäußert. Deren Lage sei nicht unproblematisch, erklärte die EKD am Donnerstag in Hannover. Fragen der Religionsfreiheit stehen den Angaben zufolge auch auf dem Programm einer Türkei-Reise des EKD-Auslandsbischofs Rolf Koppe vom 16. bis 22. September. Dazu gehöre auch das Recht, christliche Kirchen zu bauen. Dies sei auch ein Thema in der Debatte um einen EU-Beitritt der Türkei.

Ein positives Zeichen für die Verbesserung der Religionsfreiheit sei die Aussicht auf eine Öffnung der Anfang der 70er Jahre geschlossenen orthodoxen Hochschule von Halki noch in diesem Jahr, hieß es weiter. Die EKD-Delegation unter Leitung Koppes reist auf Einladung des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. in die Türkei. Seit 1969 führt die EKD einen theologischen Dialog mit dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel mit Sitz im heutigen Istanbul, das eine Art Ehrenvorsitz in der Weltorthodoxie inne hat. Das Patriarchat war 1948 auch Gründungsmitglied des Weltkirchenrates in Genf.

Die Beziehung zwischen den evangelischen und orthodoxen Kirchen habe auf Grund der wachsenden Zahl von griechischen Gastarbeitern in Deutschland begonnen, hieß es weiter. Damit werde allerdings auch eine alte Tradition fortgeführt. Bereits in der Reformationszeit bestanden der EKD zufolge Kontakte zwischen evangelischen Theologen in Tübingen und dem Patriarchat in Konstantinopel.

16. September 2004