Bischof Kähler: "Rechtsextreme Parteien nicht verharmlosen"

Eisenach (epd). Rechtsextremistische Parteien in Landesparlamenten erschweren nach Ansicht des Thüringer Landesbischofs Christoph Kähler die Integration von Ausländern in der Gesellschaft. Die Wahl neonazistischer Parteien führe dazu, dass Ausländerfeindlichkeit salonfähig werde, erklärte Kähler am Donnerstag in Eisenach. Mit der bevorstehenden Woche der ausländischen Mitbürger vom 26. September bis 2. Oktober sollten dagegen «Zeichen der Akzeptanz» gesetzt werden.

Besonders bei jungen Wählerinnen und Wählern «scheinen die Verbrechen der Nazidiktatur nicht mehr im Gedächtnis zu sein», so Kähler, der auch stellvertretender Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. Diese Tatsache werfe Fragen an das Bildungssystem auf, «aber auch an die Eltern- und Großelterngeneration», betonte der Bischof.

An der bundesweiten Woche der ausländischen Mitbürger auf Initiative der evangelischen, katholischen und der griechisch-orthodoxen Kirche beteiligt sich auch die Thüringer Landeskirche. Nach der Eröffnung am Samstag in Weimar sind in allen Landesteilen Ausstellungen, Vorträge und Herbstfeste der Diakonie in Flüchtlingsheimen vorgesehen.

23. September 2004