Strukturreform der EKD stößt auf breite Zustimmung

Magdeburg (epd). Der Reformprozess in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist bei der EKD-Synode in Magdeburg auf breite Zustimmung gestoßen. Mit der geplanten Vereinfachung der Kirchenstukturen solle «eine profilierte evangelische Präsenz in Gesellschaft und Öffentlichkeit» erreicht werden, erklärte der stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Christoph Kähler (Eisenach), am Dienstagabend vor dem Kirchenparlament.

Der Plan sieht vor, bis 2007 die bisher selbstständigen Verwaltungszentren der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und der Union Evangelischer Kirchen (UEK) mit dem EKD-Kirchenamt in Hannover zusammenzuführen. Die Kirche erhofft sich damit eine bessere Zusammenarbeit der 23 Landeskirchen, Kostensenkungen und eine Vertiefung der theologischen Arbeit, wie Kähler erläuterte. Positive Auswirkungen werden auch für die ökumenische Arbeit erwartet.

VELKD und UEK sind konfessionelle Kirchenbünde innerhalb der EKD. In der VELKD sind acht lutherische Landeskirchen zusammengefasst. Die UEK wird aus 15 vorwiegend unierten Landeskirchen gebildet, die meist zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus der Union von Lutheranern und Reformierten entstanden waren. Die EKD repräsentiert insgesamt etwa 26,2 Millionen Protestanten.

In den Redebeiträgen auf der Synode wurde das Reformwerk begrüßt. Ausschüsse des Kirchenparlaments werden sich bis zum Ende der Tagung mit dem weiteren Fortgang befassen. Die endgültige Entscheidung wird in einem Jahr erwartet, wenn auch alle Mitgliedskirchen ihre Stellungnahmen abgegeben haben.

Der Reformprozess war vor acht Jahren vom damaligen EKD-Ratsvorsitzenden, dem badischen Landesbischof Klaus Engelhardt, angestoßen worden. Anfang 2002 legte der Präsident des Kirchenamtes der hannoverschen Landeskirche, Eckhart von Vietinghoff, ein Papier mit konkreten Vorschlägen für eine Verschlankung der Kirchenstrukturen vor. Mittlerweile haben die Spitzengremien der VELKD und der UEK ihre Zustimmung zu einem «Verbindungsmodell» gegeben, das am 1. Januar 2007 in Kraft treten soll.

10. November 2004