Bonner Theologieprofessor Haustein gestorben

Bonn/Bensheim (epd). Der Bonner Theologieprofessor Jörg Haustein ist nach schwerer Krankheit im Alter von 46 Jahren gestorben. Der frühere Direktor des Evangelischen Bundes und Leiter des Konfessionskundlichen Instituts sei bereits am Samstag (13. November) gestorben, teilte das Institut in Bensheim mit. Mit Haustein verliere der Evangelische Bund einen profilierten und kreativen Wissenschaftler, der wichtige Impulse für die ökumenische Arbeit gegeben habe.

Haustein war Professor für neuere Kirchengeschichte an der Universität Bonn. Er hatte dort den Lehrstuhl für Reformation und Neuzeit inne. Von Juli 1999 bis Dezember 2000 war Haustein Direktor des Evangelischen Bundes und Leiter des Konfessionskundlichen Instituts in Bensheim.

Zu den Schwerpunkten seiner wissenschaftlichen Arbeit gehörten die Beschäftigung mit Martin Luther und der Reformationsgeschichte sowie der neuzeitliche Katholizismus. Als Lutherforscher trat Haustein auch mit ungewöhnlichen Aktionen an die Öffentlichkeit. So schlug er vor der Bundestagswahl 2002 - in ein Luthergewand gekleidet - Luthers Wahlempfehlungen an das Eingangsportal der Bonner Kreuzkirche.

Der Evangelische Bund ist ein 1886 in Erfurt gegründetes konfessionskundliches und ökumenisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland. Er zählt bundesweit rund 7.000 Mitglieder und hat in allen 23 Landeskirchen Landesverbände. Das vom ihm getragene Konfessionskundliche Institut will nach eigenen Angaben «die Botschaft der Reformation in den konfessionellen, weltanschaulichen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen der Gegenwart zur Geltung bringen».

17. November 2004