EKD fordert Erhalt von Religion als Abiturfach

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat sich für den Erhalt von Religion als Abiturfach eingesetzt. Auch in einer sich verändernden gymnasialen Oberstufe müsse der Religionsunterricht seinen Stellenwert behalten, erklärte der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, am Mittwoch in Hannover. Von allgemeiner Hochschulreife könne nur dann die Rede sein, wenn die Schulbildung den Jugendlichen ethische Orientierung vermittele.

In einer 20-seitigen Broschüre «Religion und Allgemeine Hochschulreife», die am Mittwoch veröffentlicht wurde, betonen weitere kirchliche Bildungsexperten die Unverzichtbarkeit des Religionsunterricht in der Oberstufe. Dieser leiste einen unverwechselbaren Beitrag zur Werteerziehung und mache junge Menschen «dialogfähig», so die Vertreter der landeskirchlichen Pädagogisch-Theologischen Institute sowie des Comenius-Instituts und der Kammer für Bildung und Erziehung der EKD.

Eine «geklärte kulturelle und religiöse Identität» sei die Grundlage sowohl für Studium und Beruf, als auch für die Übernahme von Verantwortung im eigenen Leben und bei der Mitgestaltung der Gesellschaft. Daher brauche der Religionsunterricht auch in der Abiturprüfung eine klare öffentliche Förderung, heißt es. Die evangelische Kirche ihrerseits sei bereit, «auf allen Ebenen» ihren Beitrag zur Stärkung des Faches zu leisten.

Aus den gegenwärtigen Debatten zur Reform des Bildungssystems ist nach Darstellung der EKD zu schließen, dass der «Raum für den Religionsunterricht enger» wird.

24. November 2004