Auslandspfarrer: Schwerverletzte aus Thailand ausgeflogen

Berlin/Khao Lak (epd). Die ersten schwer verletzten Deutschen sind mit einem Lazarettflugzeug der Bundeswehr aus Thailand ausgeflogen worden. Das bestätigte der evangelische Auslandspfarrer Burkhard Bartel in einem telefonischen epd-Gespräch in Khao Lak am Donnerstag. 45 Schwerverletzte und 15 Leichtverletzte seien von der Luftwaffenmaschine aufgenommen worden. Die Maschine werde noch einmal nach Thailand zurückkehren.

Durch die Verlegung von Touristen in größere Krankenhäuser oder ihren Rücktransport in die Heimat habe sich die medizinische Versorgungslage etwas entspannt, berichtete Bartel, der sich seit Montag in denen von der Flut verwüsteten thailändischen Urlaubsregionen aufhält. Viele thailändische Ärzte und freiwillige Helfer seien aus dem ganzen Land in das Krisengebiet gekommen, um zu helfen.

Der Pfarrer, der die deutschsprachige Gemeinde Thailands betreut, sprach von «schlimmen Szenen», die sich in den Tempeln abspielten, wo die Leichen gesammelt werden. Viele Menschen irrten dort umher und versuchten verzweifelt, Angehörige zu finden. Doch die Leichen seien nur noch von forensischen Experten zu identifizieren.

Er habe auch Zweifel, ob die europäischen Toten wie angekündigt in nummerierten Gräbern bestattet werden könnten. Auf Grund der hohen Temperaturen von mehr als 30 Grad und der beginnenden Verwesung müssten die Menschen schnell beerdigt werden, vermutlich in Massengräbern.

Bartel berichtete, dass er sich vor allem um überlebende Opfer in den Krankenhäusern und in den Tempeln kümmere. Sie bräuchten viel Zuspruch und Trost. Die Helfer sprächen sich gegenseitig Mut zu und gäben sich Kraft. Das sei eine gute Erfahrung.

31. Dezember 2004