Berliner Dom feiert 100-jähriges Jubiläum

Berlin (epd). An die Einweihung des Berliner Doms vor 100 Jahren wird vom 25. bis 27. Februar mit einem Festwochenende erinnert. Im Zentrum stehe ein Gottesdienst am 27. Februar, zu dem auch hochrangige Politiker erwartet werden, sagte die Vorsitzende des Domkirchenkollegiums, Irmgard Schwaetzer am Dienstag in Berlin. Die Predigt wird der Berliner Bischof und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, halten.

Die Domkantorei singt die Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart. Im Anschluss wird der Dom für alle Besucher geöffnet. Am Abend predigt zudem der Theologieprofessor und Ehrendomprediger Eberhard Jüngel in einem «Wortgottesdienst». Am 26. Februar wird eine ökumenische Vesper mit Domprediger Friedrich-Wilhelm Hünerbein, Generalsuperintendent Martin-Michael Passauer und dem Staats- und Domchor gefeiert.

Zum 100-jährigen Jubiläum wird am 14. Februar eine Sonderbriefmarke vorgestellt, die den Dom in Anlehnung an einen alten Stich zeigt. Dazu wird am 27. Februar ein Sonderpoststempel ausgegeben. Musikalisch werden die Gedenkveranstaltungen bereits am 12. Februar mit einem Konzert an der großen Sauer-Orgel des Domes eröffnet. Unter dem Motto «Die Farben der Orgel» spielt Gulnora Karimova. Am 25. Februar steht zudem eine Orgelnacht auf dem Programm. Für den 5. März ist ein Tag der offenen Tür geplant.

Der Berliner Dom wurde unter Kaiser Wilhelm II. von 1894 bis 1905 nach Plänen des Architekten Julius Carl Raschdorff im Stil der italienischen Hochrenaissance erbaut. An der gleichen Stelle stand vorher seit 1750 ein kleinerer, barocker Dom, dem Karl Friedrich Schinkel bis 1823 eine klassizistische Gestalt gegeben hatte.

Im Mai 1944 wurde der Dom durch Luftangriffe schwer beschädigt. Erst 1975 begann der Wiederaufbau. Nach 18 Jahren Bauzeit wurde am 6. Juni 1993 die Predigtkirche als Herzstück des Domes wieder eingeweiht. Mit über 1.500 Sitzplätzen gehört der Dom zu den großen Kirchen Berlins. Ungewöhnlich für eine protestantische Kirche ist die Prachtentfaltung in Zentralraum, über dem sich im Innern eine 70 Meter hohe und 30 Meter breite Kuppel wölbt. In den vergangenen Jahren entwickelte sich der Berliner Dom immer mehr zum Publikumsmagneten.

08. Februar 2005