Fachleute betonen Verantwortung für Jugendschutz im Internet

EKD-Rundfunkbeauftragter: Internet ist Medium der Selbstverantwortung

Berlin (epd). Der Rundfunkbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bernd Merz, hat die Verantwortung der Erwachsenen betont, Kinder im Internet vor unerwünschten Inhalten zu schützen. Kinder müssten auch im Internet Kinder bleiben dürfen, sagte Merz am Montag bei einer Zukunftswerkstatt zu Kinderangeboten im Internet in Berlin.

Der Vorsitzende der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM), Wolf- Dieter Ring, sagte, neben den Unternehmen, die Inhalte im Internet anbieten, müssten auch Eltern, Pädagogen und Politiker Verantwortung dafür übernehmen, dass über das Internet keine «problematischen Inhalte den Weg ins Kinderzimmer» fänden.

Johanna Haberer, Professorin für christliche Publizistik an der Universität Erlangen, forderte, dass Kinder zum Umgang mit dem Internet erzogen werden müssten. Das Internet sei ein Medium der Selbstverantwortung, in dem es keine Garantie für Sicherheit gebe. Die Verantwortung für die Inhalte trügen daher alle Beteiligten. Es sei leichtfertig zu glauben, dass das Thema Jugendschutz im Internet mit der Einrichtung von Jugendschutz-Kontrollorganen erledigt sei.

Bei der von der EKD und der KJM zusammen mit dem Deutschen Kinderhilfswerk veranstalteten «Zukunftswerkstatt 2» diskutierten am Montag etwa hundert Fachleute von Medien, Kirchen und anderen Institutionen über Qualitätskriterien im Internet.

18. April 2005