Staatsministerin Weiss fordert Archiv der Medienkultur im Internet

Uwe Kammann als Leiter von epd medien verabschiedet

Berlin (epd). Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) hat sich für die Einrichtung eines Archivs der Medienkultur im Internet ausgesprochen. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und die privaten Medien sollten ihre "ungehobenen Schätze" elektronisch zur Verfügung stellen, forderte Weiss am Dienstag in Berlin. Sie hielt die Festansprache zur Verabschiedung des Ressortleiters des Fachdienstes epd medien, Uwe Kammann, der zum Adolf-Grimme-Institut wechselt.

Die elektronischen Medien sowie Zeitungs- und Zeitschriftenverlage sollten sich auf eine Plattform mit einem anerkannten Gütesiegel verständigen, schlug Weiss vor. Die Qualität des Internetangebots könne über eine Selbstverpflichtung der Anstalten und Verlage gesichert werden. Urheberrechtliche Probleme sollten dabei keine unüberwindbare Hürde darstellen.

Weiss kritisierte, dass fast ausschließlich über die "Netzverschmutzung" diskutiert werde, aber zu wenig inhaltliche Debatten über den Reichtum des Internets geführt würden. Es gelte die Chancen dieses Mediums zu nutzen.

Die Staatsministerin würdigte die Bedeutung der Medienkritik. Medien bräuchten eine kritische Begleitung. epd medien trage dabei in der Fachwelt das "Siegel der Glaubwürdigkeit".

Der 56-jährige Uwe Kammann wird zum 1. Mai sein Amt als neuer Geschäftsführer des Adolf-Grimme-Instituts antreten. Er arbeitete seit 1978 für den Fachdienst, der 1948 als "epd Kirche und Rundfunk" gegründet wurde und seit 1997 epd medien heißt. Seit 1984 war er verantwortlicher Redakteur der zwei Mal wöchentlich erscheinenden Publikation, die vom Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) in Frankfurt am Main herausgegeben wird. Kammanns Nachfolge bei epd medien tritt sein bisheriger Stellvertreter Volker Lilienthal (45) an.

19. April 2005