Union Evangelischer Kirchen beschließt Integration in die EKD

Berlin (epd). Die Union Evangelischer Kirchen (UEK) hat am Samstag ihre Integration in die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) beschlossen. Die Vollkonferenz des zweitgrößten protestantischen Kirchenbündnisses in Deutschland habe dem bereits paraphierten Vertrag zugestimmt, bestätigte UEK-Sprecherin Karoline Lehmann am Samstag dem epd in Berlin.

Sofern die Parlamente der 13 UEK-Mitgliedskirchen den Beschluss bestätigen, soll der Integrationsvertrag im November am Rande der EKD-Synode in Berlin endgültig abgeschlossen werden. Die notwendigen Änderungen an der UEK-Grundordnung sind den Angaben zufolge für das kommende Jahr vorgesehen. Die UEK will den Plänen zufolge zum Jahresende 2006 ihre Eigenständigkeit aufgeben und wird künftig mit einer Amtsstelle innerhalb der EKD-Zentrale in Hannover vertreten sein. Bereits jetzt hat die EKD UEK-Arbeitsbereiche wie die Personalverwaltung sowie Arbeits- und Dienstrecht übernommen.

Bisherige UEK-Arbeitsbereiche wie der Evangelische Kunstdienst oder das Predigerseminar Brandenburg würden aufgegeben, so der UEK-Vorsitzende, der badische Landesbischof Ulrich Fischer. Bereits zu Jahresbeginn 2005 hatte die EKD die Personalverwaltung, ihr Rechenzentrum, die Bereiche Arbeits- und Dienstrecht sowie die Verwaltung der UEK-Kirchengerichte übernommen. Über die Übernahme des UEK-Hauptgebäudes am Berliner Bahnhof Zoo durch die EKD werde derzeit verhandelt, sagte Fischer. Ziel sei, vorhandene Mieter wie die Evangelische Medienakademie zu behalten sowie der EKD einen Standort in Berlin zu bieten.

Beschlossen wurde auf der Vollkonferenz auch der Haushalt des Kirchenverbandes für 2006 von 4,8 Millionen Euro. Wie der UEK-Vorsitzende Fischer bestätigte, soll Alt-Bundespräsident Johannes Rau von der UEK für sein Lebenswerk mit dem Karl-Barth-Preis geehrt werden. Die mit 10.000 Euro dotierte, nach dem Schweizer Theologen Karl Barth benannte Auszeichnung werde dem früheren Staatsoberhaupt am 6. September dieses Jahres verliehen, so Fischer. Zuletzt ging der alle zwei Jahre verliehene Preis an den Theologen und Dichter Kurt Marti.

Mit der Integration der UEK in die EKD setzt sich der kirchliche Konzentrationsprozess fort. Parallel zur UEK richtet die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) bis 2007 eine Amtsstelle bei der EKD ein. Verträge zwischen EKD und den Kirchenbündnissen waren im Dezember 2004 paraphiert worden. Sie müssen noch von den jeweiligen Mitgliedskirchen gebilligt werden.

Die UEK-Vollkonferenz setzt sich aus 44 Mitgliedern der 13 Kirchen der UEK zusammen. Die UEK war 2003 aus einem Zusammenschluss der 16 Mitgliedskirchen der Arnoldshainer Konferenz und der 1817 gegründeten Evangelischen Kirche der Union (EKU) entstanden. Zur UEK gehören die Landeskirchen Anhalt, Baden, Bremen, Hessen-Nassau, Kurhessen-Waldeck, Lippe (Detmold), Pfalz, Pommern, Rheinland, Kirchenprovinz Sachsen, Westfalen, die mittlerweile fusionierte Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz sowie die Evangelisch-reformierte Kirche (Leer).

30. April 2005