EKD würdigt 40 Jahre diplomatische Beziehungen zu Israel

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat 40 Jahre diplomatische Beziehungen zu Israel gewürdigt. Deutschland komme nicht mehr ohne den Dialog mit Israel aus, schrieb der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, an Bundespräsident Horst Köhler und den israelischen Präsidenten Mosche Katzav, wie die EKD am Mittwoch in Hannover mitteilte. Die evangelische Kirche ist nach Hubers Worten Israel, dem Land der Bibel, in Solidarität verbunden.

Die Bundesrepublik und Israel hatten am 12. Mai 1965 diplomatische Beziehungen aufgenommen. Das Jubiläum mache die Verantwortung bewusst, beharrlich an den wechselseitigen Beziehungen zu arbeiten, wachsam auf jede Störung zu achten und gemeinsam Verantwortung für eine menschliche und friedliche Zukunft zu übernehmen, so Huber.

Die Gründung des Staates Israel und seine Bereitschaft zu Beziehungen zur Bundesrepublik trugen nach seiner Ansicht dazu bei, dass es heute wieder große, vielfältige und lebendige jüdische Gemeinden in Deutschland gebe. Der Ratsvorsitzende rief dazu auf, Zukunftsaufgaben in den Blick zu nehmen. Um die Gefahr eines neuen Antisemitismus zu bekämpfen, müsse jungen Menschen ein Zugang zur Geschichte des Judentums vermittelt werden.

Huber unterstrich, dass evangelische Christen gemeinsam mit Palästinensern und Israelis auf einen erfolgreichen Weg in die Zweistaatlichkeit hofften. Die Debatte um die Sperranlage, die Israel und die Palästinensergebiete trenne, werde mit kritischer Solidarität begleitet. Vorschnelle Urteile sollten dabei unterbleiben, mahnte Huber. Die Realität des Lebens in Israel müsse auch mit seinen traumatischen Erfahrungen ernst genommen werden.

11. Mai 2005