Bischof Huber für Erhalt des Pfingstmontags als Feiertag

Berlin (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, hat sich mit Nachdruck gegen eine Abschaffung des Pfingstmontags als gesetzlicher Feiertag gewandt. Gerade in der heutigen Zeit, wo bei den Menschen ein zunehmender Wunsch nach Orientierung festzustellen sei, sei der Sinn des Pfingstfestes augenfällig, sagte der Berliner Bischof am Sonntagabend in der Französischen Friedrichstadtkirche in der Bundeshauptstadt.

Huber bezeichnete Vorschläge von Unternehmerverbänden, den Pfingstfeiertag zu streichen, daher als unverständlich. Für die angeführten wirtschaftlichen Interessen oder Belange dürfte es «klügere Lösungen» geben, sagte er. Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes, der Christen Orientierung nach Gottes Gebot ermöglicht. Zugleich wird an die Geburtsstunde der Kirche erinnert.

Unternehmerverbände hatten sich für eine Streichung des Pfingstfeiertags wie in Frankreich ausgesprochen, um die Wirtschaft anzukurbeln. «Wir haben in Deutschland zu viele Feiertage und zu viel Urlaub», sagte der Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels, Anton Börner, der «Bild am Sonntag». Nicht jeder Feiertag müsse zwangsläufig arbeitsfrei sein. «An Pfingstmontag zum Beispiel sollte gearbeitet werden», fügte er hinzu.

Ähnlich äußerten sich Patrick Adenauer, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Selbstständiger Unternehmer, und Ursula Frerichs, Chefin des Unternehmerverbands mittelständische Wirtschaft. «Der Pfingstmontag ist für die meisten Menschen nur ein weiterer Urlaubstag», betonte Frerichs.

Für die Christen ist Pfingsten das Fest des Heiligen Geistes, der Orientierung nach Gottes Wort ermöglicht. Zugleich wird an die Geburtsstunde der Kirche erinnert. Auch die katholische Kirche hatte sich in der Vergangenheit für den Erhalt des Pfingstmontags als gesetzlichen Feiertag ausgesprochen.

16. Mai 2005