Huber: Langer Weg zum gemeinsamen Abendmahl der Kirchen

Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat für Ausdauer auf dem langen Weg zum gemeinsamen Abendmahl geworben. In einem gemeinsamen Gottesdienst feierten EKD und die Alt-Katholische Kirche am Samstag in Hannover das 20-jährige Bestehen ihrer gegenseitigen Einladung zu Eucharistie und Abendmahl. Die evangelische Kirche sähe auch ihre Einladung an die römisch-katholische und orthodoxe Kirche "gern schon heute erwidert", sagte Huber in seiner Predigt.

Huber hielt den Gottesdienst beim evangelischen Kirchentag gemeinsam mit dem Bischof der rund 25.000 Alt-Katholiken in Deutschland, Joachim Vobbe. Beide Kirchen stimmten darin überein, dass Christus der Einladende zum Abendmahl sei, nicht die Kirchen und ihre Geistlichen, so Huber in der Herrenhäuser Kirche. Darum habe man vor 20 Jahren entschieden, dass Getaufte der jeweils anderen Kirche nicht vom "Tisch des Herrn" zurückgewiesen werden könnten. Huber repräsentiert als EKD-Ratsvorsitzender rund 25,8 Millionen Protestanten.

Die Alt-Katholische Kirche hat sich inzwischen enttäuscht gezeigt, dass die evangelischen Kirchen unter bestimmten Bedingungen auch Nichtordinierten erlauben, Abendmahlsfeiern zu leiten. Das sei schmerzlich und relativiere die Vereinbarung, erklärte ihr Sprecher Joachim Pfützner im Vorfeld des Kirchentages. Zwar seien die theologischen Unterschiede ohnehin zu groß für eine volle Abendmahlsgemeinschaft. Doch auch für die gegenseitige Einladung sei Voraussetzung, dass "die Eucharistiefeier von Ordinierten geleitet" werde, so der Text der Vereinbarung.

28. Mai 2005