Bundestag will über zentrale Mauergedenkstätte abstimmen

Berlin (epd). Der Bundestag will an diesem Donnerstagabend einen Gruppenantrag für eine zentrale Gedenkstätte zur deutschen Teilung verabschieden. Abgeordnete aller Bundestagsfraktionen sprechen sich in dem Antrag dafür aus, nahe des Brandenburger Tors in Berlin einen Ort der Information und Erinnerung zu errichten, von dem aus auf weitere Mauergedenkstätten verwiesen werden soll.

Die Initiative sieht vor, dass vorhandene Orte der Erinnerung wie die Gedenkstätte an der Bernauer Straße aufgewertet und gemeinsam mit dem privaten Mauermuseum am ehemaligen Checkpoint Charlie in ein Gesamtkonzept einbezogen werden. Das Konzept zur Darstellung der Teilungsgeschichte soll der Bundestag gemeinsam mit der Bundesregierung und dem Land Berlin erarbeiten.

Die Antragsteller kritisieren, dass die Mauer nach der Wende konsequent aus dem Berliner Stadtbild verbannt wurde. Ohne zentralen Gedenkort drohe die Erinnerung an die deutsche Teilung zu schwinden, weil nur noch wenige, schwer zu findende Abschnitte auf "die Dimension dieses menschenverachtenden Bauwerks" hinwiesen, heißt es im Antrag.

Vom 13. August 1961 bis zur Öffnung der Grenzübergänge am 9. November 1989 trennte die 106 Kilometer lange Mauer West-Berlin von Ost-Berlin und der DDR. Die Grenze zwischen der Bundesrepublik und der DDR war insgesamt 1.393 Kilometer lang. Rund 1.000 Menschen starben bei Fluchtversuchen in den Westen.

29. Juni 2005