EKD: Jursch-Preis für Studie über Bertha Pappenheim verliehen

Heidelberg (epd). Der Hanna-Jursch-Preis der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) geht an die Oldenburger Theologin Britta Konz (33) für eine Studie über die Frauenrechtlerin Bertha Pappenheim (1859-1936). Die Arbeit schildere vorbildlich das Leben der jüdischen Sozialpionierin und schließe eine Forschungslücke zur Emanzipation von Frauen, erklärte die EKD am Freitag in Hannover. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis erinnert an die Jenaer Kirchenhistorikerin Hanna Jursch (1902-1972), die sich als erste Theologin an einer deutschen Universität habilitierte.

Bekannt geworden ist Bertha Pappenheim einer breiteren Öffentlichkeit als Patientin des Wiener Arztes Josef Breuer unter dem Decknamen «Anna O.». Ihre Fallgeschichte wurde von Breuer zusammen mit Sigmund Freud Ende des 19. Jahrhunderts veröffentlicht. Ihr Name ist seitdem untrennbar mit der Entstehung der Psychoanalyse verbunden. Die Dissertation von Konz sei ein gelungenes Gesamtbild der verschiedenen Aspekte, die die Persönlichkeit Bertha Pappenheims ausmachten, erklärte die Jury-Vorsitzende Helga Kuhlmann.

Der Rat der EKD vergab den Preis zum dritten Mal. Mit dem Hanna- Jursch-Preis will die EKD die theologische Forschung aus der Perspektive von Frauen fördern. Die Dissertation von Britta Konz trägt den Titel «Bertha Pappenheim: Ein weiblich-jüdisches Projekt der Moderne?». Die Arbeit soll im Herbst im Campus Verlag erscheinen

08. Juli 2005