Global Player sollen soziale Dimension beachten

Frankfurt a.M. (epd). Der Aufsichtsratsvorsitzende des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED), Altbischof Christian Krause (65), hat an die globale soziale Verantwortung der Unternehmen appelliert. "Die wirtschaftlichen Global Player haben noch wenig im Blick, dass ihre wirtschaftlichen Interessen es auch erforderlich machen, in die soziale Dimension zu investieren", sagte der frühere Bischof der Braunschweiger Landeskirche in einem Interview der "Zeitschrift Entwicklungspolitik" (15/2005/Juli) in Frankfurt am Main.

Die Kirche muss nach seinen Worten stets bei ihrer Solidarität mit den Armen bleiben. Krause plädierte dafür, globale Ordnungsstrukturen mit Regulierungen zu Gunsten sozialer Gerechtigkeit zu schaffen. Zugleich begrüßte er, dass Afrika im Zuge der Debatte über die Millenniumsziele zur Armutsbekämpfung neues Interesse finde.

Die Entwicklungspolitik dürfe aber nicht auf "die nur karitative Schiene" abrutschen. "Es müssen in erster Linie politische Lösungen erreicht werden", sagte Krause, der auch Präsident des Lutherischen Weltbundes war. Ein Schuldenerlass sei für einige Länder sehr wichtig, reiche aber nicht aus. "Damit ist erst eine Voraussetzung geschaffen für notwendiges politisches Handeln in den Bereichen Sicherheit, Demokratisierung und vor allem gerechtere gesellschaftliche Strukturen", sagte er.

18. Juli 2005