EKD-Ratsvorsitzender begrüßt Jugendbericht der Bundesregierung

Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat mehr Hilfe für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in der Bildung angemahnt. Bildung sei ein Schlüssel für die Zukunft der Gesellschaft, erklärte Huber am Donnerstag in Hannover als Reaktion auf den neuen Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung. «Von Kindern und Jugendlichen hängen Gegenwart und Zukunft unserer Gesellschaft ab.»

Die Zukunftschancen von Kindern allein erziehender Eltern oder junger Menschen aus ausländischen Familien würden jedoch immer problematischer, beklagte Huber. Er begrüßte den Jugendbericht grundsätzlich. Die Studie konzentriere sich nicht auf einzelne Bildungsinstanzen, sondern betrachte das Bildungsgeschehen von Kindern und Jugendlichen insgesamt. Dies sei richtig, so der Bischof. Dabei würdige der Regierungsbericht die Bedeutung der Familie für die Bildung besonders in den ersten Lebensjahren.

Es sei eine gesellschaftliche Kernaufgabe, junge Menschen «auf dem Weg des Erwachsenwerdens zu fördern und dafür die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen», fügte Huber hinzu. Die evangelische Kirche verstehe Bildung als Zusammenhang von Wissen und Können sowie der Vermittlung von Werten und Lebenssinn. Die Kirche trage mit Kindertagesstätten und evangelischen Schulen sowie mit vielfältigen außerschulischen Bildungsangeboten der Kinder- und Jugendarbeit, der Familien- und Erwachsenbildung einen wesentlichen Teil dazu bei.

Die Familien benötigten zudem mehr Unterstützung in Form von «lebensweltnahen Bildungs- und Informationsangeboten sowie helfenden Netzwerken», fügte der Berliner Bischof hinzu. Als Beispiel nannte er Vorschläge für so genannte «Häuser für Familien». Huber: «Die evangelische Kirche ist bereit, sich an diesen Angeboten aktiv zu beteiligen.» Von der Politik forderte er die Schaffung von finanziellen Rahmenbedingungen, die besonders die Kommunen in den Stand versetzen, die notwendigen Angebote vor Ort zu schaffen oder auszubauen.

25. August 2005