Huber appelliert an politische Verantwortung der Parteien

Berlin (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, hat nach der Bundestagswahl an die Verantwortung der Parteien für die Zukunft des Landes appelliert. Die Parteien müssten eine tragfähige Antwort darauf finden, wer Deutschland in den kommenden Jahren regieren und wie die politische Zukunft der Gesellschaft gestaltet werden soll, sagte der Berliner Bischof am Sonntagabend. "Die Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik haben mit ihrer Wahl den Verantwortlichen in den Parteien keine einfache Aufgabe gegeben."

18. September 2005

Schnelle Regierungsbildung gefordert

Berlin (epd). Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat die Parteien aufgefordert, schnell eine Regierung zu bilden. Die Parteien müssten die Botschaft der Wähler aufgreifen, sagte Huber am Montag im Zweiten Deutschen Fernsehen: «Diese Botschaft lautet: Bitte tut euch zusammen und übernehmt Verantwortung für dieses Land.»

Die Parteien hätten im Wahlkampf «Einzelfragen in den Mittelpunkt gestellt». Dies sei ein Fehler gewesen, kritisierte Huber. Die beiden großen Parteien hätten sich über Einzelmaßnahmen zerstritten. Es fehlten klare Vorstellungen über die Zukunft der Gesellschaft, das Miteinander der Generationen, den Umgang mit Kindern und den alten Menschen in Deutschland. Alle Beteiligten müssten nun schnell anfangen, über diese Fragen «und nicht über Köpfe» zu reden.

«Wenn es so weitergeht wie gestern, wird eine große Chance verpasst», warnte Huber. Bisher hätten die Parteien nur zögernd eine Reformpolitik angefangen, die auf Grund zahlreicher Kompromisse zudem nicht stimmig sei, kritisierte der EKD-Ratsvorsitzende. Nun gebe es einen klaren Auftrag dazu, diese Fehler nicht fortzusetzen.

19. September 2005

EKD-Ratsmitglied Gröhe und EKD-Synodale wieder im Bundestag

Frankfurt a.M. (epd). Das Ratsmitglied der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Hermann Gröhe, ist wieder in den Bundestag gewählt worden. Der CDU-Politiker errang am Sonntag das Direktmandat im Wahlkreis Neuss I. Wiedergewählt wurden ebenfalls Katrin Göring-Eckardt (Grüne), Kerstin Griese (SPD) und Harald Leibrecht (FDP), die als berufene Mitglieder der EKD-Synode angehören, wie sich aus den vorläufigen Ergebnissen des Bundeswahlleiters ergibt.

In der "Fraktion der Theologen" im nächsten Bundestag finden sich neben neuen Gesichtern auch alte Bekannte. Neu in der Volksvertretung ist Johann-Heinrich Krummacher (CDU), der zuletzt geschäftsführender Direktor der Evangelischen Akademie Bad Boll war. Er wurde im Wahlkreis Stuttgart I direkt gewählt. Erstmals gewählt wurde der evangelische Theologe Jörn Thießen (SPD), der über die Landesliste Schleswig-Holstein seiner Partei in den Bundestag gelangt. Auch der evangelische Theologe und Mitbegründer der SPD in der DDR, Steffen Reiche, schaffte den Sprung in den Bundestag.

Wiedergwählt wurden zudem die ostdeutschen Pfarrer Markus Meckel, Ulrich Kasparick und Christel Riemann-Hanewinckel (alle SPD). Im alten Bundesgebiet errangen erneut die evangelischen Theologen Peter Hintze (CDU), Fritz Rudolf Körper und Reinhold Hemker (beide SPD), ein Bundestagsmandat. Auch der bisherige Kirchenbeauftragte der CDU/CSU-Fraktion, Hermann Kues, sowie der Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU, Thomas Rachel, wurden als Bundestagmitglieder bestätigt.

19. September 2005