Augsburger Friedenspreis für Gorbatschow und Pfarrer Führer

Augsburg (epd). Der frühere sowjetische Staatschef Michael Gorbatschow und Christian Führer, evangelischer Pfarrer der Leipziger Nicolaigemeinde, erhalten am 5. Oktober den diesjährigen Friedenspreis der Stadt Augsburg. Die mit insgesamt 20.000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt herausragende Persönlichkeiten für besondere Leistungen zur Förderung des Friedens im interkonfessionellen, interreligiösen und politischen Bereich, teilte die Stadt Augsburg am Freitag mit.

Der Preis gehe an zwei «Hauptakteure und Repräsentanten» des gewaltfreien Verlaufs der Leipziger Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989, heißt es in der Begründung der Jury. Damals hatte Gorbatschow auf den Einsatz russischer Panzer gegen Demonstranten verzichtet und damit eine friedliche Wende eingeleitet. Nicolai-Pfarrer Führer werde stellvertretend für «alle mutigen Menschen, die damals zu Zehntausenden auf die Straße gingen und erstmals in Deutschland eine gewaltlose Revolution wagten», geehrt.

Der frühere Außenminister Hans-Dietrich Genscher hält die Laudatio bei der Preisvergabe. Seit 1985 würdigt die Stadt Augsburg mit dem alle drei Jahre vergebenen Preis «gelungene Beispiele friedlicher Konfliktbewältigung als Grundlage jeder gesellschaftlichen und kulturellen Weiterentwicklung». Bisherige Preisträger waren etwa Altbundespräsident Richard von Weizsäcker und die Fokolar-Gründerin Chiara Lubich.